Senioren und die gesundheitserhaltende Wirkung von Bewegung und Sport
Fitness und Lebensfreude bis in das hohe Alter hinein
Wer sein Leben lang sportlich aktiv war, möchte im Seniorenalter nicht darauf verzichten. Doch es sollten auch Menschen, die aus Zeitmangel und Stress in Beruf und Familie keinen Freiraum für regelmäßige Bewegung gefunden haben, ernsthaft darüber nachdenken, im Ruhestand die Prioritäten auf Wandern, Joggen, Walken, Schwimmen und andere Sportarten zu setzen. So können sie regelmäßig etwas für die Fitness und damit für die persönliche Gesundheit tun.
Für mehr Gesundheit und Lebensfreude
Der Prozess des Alterns lässt sich auch mit gezielten körperlichen Aktivitäten nicht stoppen. Dennoch profitieren Senioren, die sich regelmäßig sportlich betätigen, von einer besseren Beweglichkeit und Kondition. Trainieren kann jeder für sich allein, in der Gruppe oder auch unter Anleitung im Fitnessstudio. Nur das ständige Training hilft, dem altersgemäßen Abbau der Muskeln und Kräfte entgegenzuwirken. Die Forschung hat nachgewiesen: Durch Bewegung werden vermehrt Glückshormone ausgeschüttet. Das hebt natürlich die Laune. Doch die Bewegung kann auch vor vielen Krankheiten schützen. Ein weiterer Effekt ist, dass sportbegeisterte Menschen über ihr Hobby auch leichter neue Kontakte mit Gleichgesinnten knüpfen können.
Krankheiten im Alter
Jeder Mensch kann in jedem Lebensalter an chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus, Gelenkarthrosen oder einem geschwächten Immunsystem leiden. Doch die Erfahrung zeigt, dass es sich bei den genannten Erkrankungen in den meisten Fällen um ältere Menschen handelt, bei denen die Erstdiagnose gestellt wird. Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen die Körperzellen eines Menschen in einem schleichenden Prozess zu altern. Zunächst kaum spürbar, lässt die allgemeine Leistungsfähigkeit nach, der Organismus verändert sich. Ab dem 50. Lebensjahr klagen viele Menschen darüber, dass sich das Alter körperlich bemerkbar macht. Menschen, die bis ins Seniorenalter hinein regelmäßig Sport treiben, können dem Schwinden der Muskelmasse und der körperlichen Kraft Paroli bieten. Wer erst im Seniorenalter damit beginnt, seinen Körper zu fordern, hat es natürlich schwerer als diejenigen, die gut durchtrainiert ihren Ruhestand genießen. Dennoch sollte sich niemand davon abhalten lassen, heute mit der regelmäßigen Bewegung zu beginnen. Es gibt Menschen, die erst mit 70 oder 80 Jahren mit einem Krafttraining anfangen. „Besser spät als nie“, sagt der Volksmund. So ist es auch mit dem körperlichen Training. Niemand muss Spitzenleistungen vollbringen. Es geht um eine moderate, aber regelmäßige Beanspruchung der Muskeln. Das allein genügt schon, um den typischen Krankheiten im Alter vorzubeugen. Doch auch wenn ein Patient bereits an einer chronischen Alterskrankheit leidet, kann er mit maßvollem körperlichen Training und einer insgesamt gesunden Lebensweise eine ganze Menge dafür tun, damit die Krankheit sich nicht verschlechtert.
Regelmäßige Bewegung macht trittsicher
Bereits eine regelmäßige Tanzstunde unterstützt die Körperbeherrschung und die Trittsicherheit. Viele ältere Menschen fürchten sich davor, zu stürzen, sich dabei schwer zu verletzen und damit ihre Selbstständigkeit im Alltag zu verlieren. Forscher haben herausgefunden, dass Senioren, die ein Übungsprogramm einhalten, das auf ihre persönlichen Erfordernisse abgestimmt ist, sehr viel besser vor Stürzen gefeit sind als Bewegungsmuffel. Sportliche Übungen und ein Krafttraining erhöhen die Trittsicherheit und die Koordinationsfähigkeit des Körpers. Das hilft bei der Bewältigung aller alltäglichen Aufgaben. Das körperliche Training unterstützt jedoch auch nach einem erlittenen Unfall oder einer Krankheit, die Fähigkeit wieder ganz auf die Füße zu kommen. Wer gern tanzt, kann dies durch das gesellige Zusammensein in einer Tanzschule oder in einem privaten Kreis erreichen. Wer lieber ins Fitnessstudio geht, kann sich dort ganz gezielt anleiten lassen, damit die wichtigsten Muskelgruppen aufgebaut werden. Doch bereits die Wahl der Treppe statt des Fahrstuhls oder des Fahrrads statt des Autos bringt mehr Bewegung in den Alltag. Wer sich jedoch nicht aufraffen kann oder es auch körperlich nicht mehr schafft, aus dem Haus zu gehen, um sich sportlich zu bewegen, hat zumindest die Möglichkeit, sich durch das Fernsehen zu altersgerechten gymnastischen Übungen anregen zu lassen. Selbst ein Hanteltraining auf dem Sofa ist besser als keinerlei Sport.
Gesunde Ernährung
Neben dem regelmäßigen Sport ist jedoch zusätzlich wichtig, dass Senioren sehr genau auf ihre Ernährung achten. Wer trainiert, um seine Muskeln zu stärken, benötigt viel Eiweiß, welches jedoch besser aus pflanzlichen Quellen stammen sollte. Soja ist beispielsweise ein wichtiger Eiweißlieferant. Für einen gut funktionierenden Stoffwechsel werden ballaststoffreiche Lebensmittel benötigt. Auch die ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen muss gesichert sein. Senioren, die aktiv und gesund bleiben wollen, sollte sich in der Hauptsache von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und einem nur geringen Anteil an tierischen Produkten ernähren. Zucker in jeder Form und Weißmehl sollten dagegen unbedingt gemieden werden. Alkoholische Getränke dürfen nur in Maßen genossen werden. Doch ansonsten sollten Senioren auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ganz bewusst achten. In den höheren Lebensjahren verlieren viele Menschen das Gefühl für Durst. Die Folge: Es wird zu wenig getrunken. Der Stoffwechsel wird träge, die Haut wird trocken, die wichtigen Entgiftungsorgane wie Leber und vor allem die Nieren können ihre Aufgaben nicht mehr vollständig bewältigen. Deshalb sollte jeder ältere Mensch genau wissen, wie viel er tatsächlich trinkt. Gerade wer sportlich aktiv ist und viel schwitzt, kommt mit den für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt empfohlenen 1,5-2 Litern Wasser oder Kräutertees pro Tag nicht aus.
Bewegung stärkt die Funktionen von Körper und Geist
Neben dem Aufbau und Erhalt der Muskelmasse stärkt Bewegung das Herz und den Kreislauf. Regelmäßiges Training senkt den Blutdruck, hat eine positive Wirkung auf die Blutfettwerte wie das Cholesterin und wirkt der Arteriosklerose entgegen. Chronische Herz- und Kreislauferkrankungen im Alter haben oft ihre Ursache in den Kalkablagerungen an den Gefäßwänden. Die Blutgefäße werden starr und unelastisch, es können Engstellen entstehen, sodass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Thrombosen, Angina-pectoris-Anfälle, Herzinfarkte und Schlaganfälle können die lebensbedrohlichen Folgen von arteriosklerotisch veränderten Blutgefäßen sein.
Mit zunehmendem Alter lässt nicht nur bei Frauen die Dichte der Knochenmasse nach. Wer sich viel bewegt, setzt diesem Alterungsprozess der Osteoporose etwas entgegen. Die Gefahr von Stürzen und
Knochenbrüchen wird so verringert.
Nicht nur Senioren kämpfen mit der stetigen Zunahme ihres Körpergewichtes. Durch regelmäßige Bewegung werden überschüssige Kalorien verbraucht. Es muss kein Marathon sein, der zu absolvieren ist. Für Senioren, aber auch für jüngere Menschen, ist es bereits ein gutes Bewegungspensum, wenn ein täglicher Spaziergang von einer Stunde auf dem Tagesprogramm steht und auch bei (fast) jedem Wetter unternommen wird.
Forscher vermuten schon lange, dass derjenige, der sich viel bewegt, ein geringeres Risiko besitzt, an einer altersbedingten Demenz zu erkranken. Mittlerweile wurden bereits einige Studien
durchgeführt, die die These „Sport hält jung“ sowohl auf körperlicher als auch auf der geistigen Ebene bestätigen. Außerdem haben Menschen, die sich in der Gruppe sportlich betätigen, viel mehr
Gelegenheit, soziale Kontakte zu pflegen. Ob Yoga, Nordic-Walking, Wassergymnastik oder Wandern – sich in einer Gruppe sportlich zu engagieren, hat den Vorteil, dass man sich untereinander zum
Mitmachen und Dranbleiben motivieren kann.
Sport Frei ;-)
16.06.2015